2Spargel Venezia Schloss Sandizell Schrobenhausen bei München Mané Wunderlich Künstler Maler und Bildhauer

Mané Wunderlich Künstler Maler und Bildhauer 2Spargel Venezia Schloss Sandizell Schrobenhausen bei München

Mané Wunderlich Künstler Maler und Bildhauer – 2Spargel Venezia –

Entwurf für die zentrale Skulptur des Herbstmarktes „Mediterrano“

im Park des Wasserschloßes Sandizell, Schrobenhausen/Oberbayern (bei München)

2Spargel Venezia

 ANFANGSGEDANKE

Als der Anruf der Organisatoren des Herbstmarktes „Mediterrano“ mit der Bitte um den Entwurf eines zentralen künstlerischen Konzepts für die Parklandschaft um Schloß Sandizell kam, formte sich für mich als Künstler sofort ein umfassender Skulpturengedanke: Spargel als herausragendes Produkt der Schrobenhausener Kulturlandschaft und Zitat für die ganze Region. Das Thema der Veranstaltung steuerte im Schaffensprozeß die tragende emotionale Komponente bei – venezianischer Flair, Sehnsucht nach dem Süden, nach Lebenslust, Leidenschaft und Hingabe.

KONZEPTION und ENTWURF der Skulptur aus drei Einzelskulpturen

In der Konzeption wird von drei Möglichkeiten, besser gesagt, möglichen Perspektiven ausgegangen, sich der Skulptur zu nähern. Durch die Errichtung von Hochsitzen an vier Punkten um den einzigen bislang vorgesehenen Aufstellungsort im Park des Schlosses Sandizell, wird dem Betrachter der Blick aus der Vogelperspektive geboten. Von oben lässt sich in der Skulptur wie in den Seiten eines aufgeschlagenen Buches lesen. Verlässt der Besucher den Hochsitz, findet er sich zwischen drei Einzelskulpturen wieder, um die er herumgehen, zwei auf die er hinab, und eine, an der er emporblicken kann. Zu einer Sitzgelegenheit angeordnet laden zwei der Skulpturen die Besucher ein, auf ihnen Platz zu nehmen und zu verweilen. Sie gewissermaßen zu „be-sitzen“.

AUSFÜHRUNG

Für die drei Themenkomplexe der Skulptur sind insgesamt 13 Baumstämme von ca. jeweils 2,50 m Höhe vorgesehen, deren unterer Durchmesser 60 cm nicht unterschreiten sollte. Sie werden geschält und in der Form Spargelstangen angeglichen. Geglättete Oberflächen, Formgebung und der unten beschriebene Farbauftrag sollen den Besucher visuell und haptisch an Spargel erinnern ohne die wahre Beschaffenheit und Wertigkeit des Werkstoffes zu verschleiern.

9 Stämme werden aufgerichtet, 4 Stämme liegen, zu zwei Paaren arrangiert. Die Frage der Befestigung und Sicherung der Baumstämme hängt von der Standortwahl und der vorliegenden Bodenbeschaffenheit ab.

In ihrer Anordnung bilden die stehenden Stämme die Zahl „2“, versinnbildlichen damit die beiden Spargelsorten – weiß und grün. Zwei der liegenden Stämme geben die Zahl „1“ wieder, im Zahlenkanon Ausdruck und Formel für Anfang und Neubeginn. Die beiden anderen liegenden Stämme sind zu dem Buchstaben „V“ zusammengefügt und weisen in diesem Zusammenhang nicht nur auf Venedig hin, sondern sind hier als das verbindende Element zwischen zwei scheinbaren Gegensätzen (Schrobenhausen – venezianischer Flair) zu verstehen. „V“ meint aber auch die römische Zahl „Fünf“, Symbol für den Menschen, der den Anfang machen und als Einziger Trennendes überwinden kann.

Letztendlich soll mit der Farbgebung die der Skulptur innewohnende mathematische Struktur aufgebrochen und um eine emotionale Komponente bereichert werden.

Beschreibt die Anordnung der Objektteile in offensichtlicher Formelsprache (1, 2, V) Inhalte, so wird durch den gezielten Einsatz der Farben Weiß, Grün und Rot beabsichtigt, für den Betrachter einen weiteren Anreiz zu schaffen, bekannte Deutungsebenen zu verlassen und sich neuen Sichtweisen zu öffnen.

Die Stämme werden im ersten Arbeitsgang mit einem Anstrich in der Farbe Weiß versehen. Während alle genannten Farben an den liegenden Skulpturen „1“ und „V“ zum Einsatz kommen, zeigt die Komposition der Skulptur „2“ jeweils 3 Stämme farblich zu einer Dreier-Reihung gebündelt:

Kopf der Zahl ->  grüne Köpfe -> grüner Spargel

Mittelteil -> weiß belassen -> weißer Spargel

Fuß der Zahl -> rote Köpfe -> Leidenschaft

Skizze Mané Wunderlich Künstler Maler und Bildhauer 2Spargel Venezia Schloss Sandizell Schrobenhausen bei München

LEITGEDANKE

Dem Besucher soll mit dem kleinen Ausschnitt aus einem Spargelfeld etwas sehr Vertrautes gezeigt werden, was sich gleichzeitig aber durch Größe, Anordnung und Farbgebung sprichwörtlich der Dimension und

der Begrifflichkeit des Alltäglichen entzieht. Buchstabe, Zahlen und Farben weisen im Kontext mit dem Titel

„2Spargel Venezia“ auf neue Bedeutungsebenen hin und sollen dem Betrachter Freiraum geben für eigene Assoziationen und Schlußfolgerungen. Für mich war der Beweggrund diese dreiteilige Skulptur zu schaffen einfach die Idee, eine Bühne für Gedankenspiele aufzubauen,auf deren Brettern Grenzen nicht mehr existieren und die jedem Einzelnen die Freiheit gibt, sie auf seine Weise zu betreten. Der Besucher wird selbst zum Protagonisten auf einer als Kulturlandschaft getarnten Interaktionsplattform, nimmt teil am Dialog zwischen Natur und Kultur, Wissen und Unbekanntem.